Abguss: Sog. Löwentor, Relief über Türsturz des Haupttors von Mykene

Abguss: vor 1913, 1871–1913

Griechisches Original: Mitte des 13. Jhs. v. Chr.

Abguss / Replik

Standort
Ausgestellt Rämistrasse 73 (RAK), Zürich, Ausstellung 1. UG
Inventarnummer
G 338
Kulturkreis
Mykenisch (Späthelladikum)
Herstellungsort
Berlin
Abguss von / Nachbildung nach
Relief im Entlastungsdreieck über dem Türsturz des Haupttors von Mykene, sog. Löwentor
Standort Original
Mykene, Stadttor, am Fundort
Material Original
Kalkstein
Objektgattung
Architektur / Bauschmuck
Material
Gips
Herstellungstechnik
Gips: Abguss
Masse
H: / B: / T: 332,0 x 313,0 x 28,0 cm

Beschreibung
Aus mehreren separat gegossenen Teilen bestehender Abguss des Reliefs auf dem als Entlastungsdreieck fungierendem Block über dem Stadttor von Mykene (sog. Löwentor). Links und rechts einer Säule recken zwei einander heraldisch gegenüberstehende Löwen – oder Löwinnen (?) – ihre Körper nach oben. Die beiden Tiere stehen mit den Hinterbeinen auf dem Boden, während die Vorderbeine auf der Plinthe der Säule ruhen. Die typisch mykenische Säule mit sich nach unten verjüngendem Schaft weist ein Kapitell mit Echinus und Abakus auf. Darüber ruht der untere Teil eines Gebälks (?). Die beiden Objekte unterhalb der Plinthe werden als Altäre interpretiert. 1913 wurde der Gipsabguss von der Archäologischen Sammlung der Universität Zürich bei den Königlichen Museen zu Berlin angekauft (Bestellung Nr. 264 des 19. Mai 1913). Die ursprüngliche Form zum Abguss wurde von den Königlichen Museen zu Berlin im Jahre 1871 erworben. Spätestens seit 1916 wurde das Stück zusammen mit einer Gipsreproduktion des gesamten Löwentors von Mykene in der Westhalle des Kollegiengebäudes (KOL) der Universität Zürich ausgestellt (siehe Abb. 1 und Abb. 3). Zeitgenössische Fotos zeigen, dass sich das Stück 1950 noch in der Westhalle befand, wo es bis 1956 blieb, als die Westhalle vor ihrer Umnutzung geräumt werden musste. Dann wurde das Stück in das Institut für Archäologie an der Rämistrasse 73 (RAK), in der Alten Augenklinik, übergeführt, wo es sich noch heute befindet und derzeit im ersten Untergeschoss aufgestellt ist. Autor*in: Samuele Cambianica (04.05.2023).
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Erhaltungszustand
Ergänzte kleinere Schäden und Fehlstellen in den Randbereichen und an der Reliefoberfläche. Kratzspuren an den Rändern.
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Erhaltung Original
Beide Tierköpfe sind nicht erhalten.
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Restaurierung / Analysen
Durch den Abbau des Objektes im Zuge der Instandsetzung des Gebäudes RAK 2020–2022 entstanden zahlreiche kleinere Schäden in den Randbereichen der jeweiligen Elemente, was restauratorische Massnahmen durch den Restaurator Urs Lang erforderte. Der Abbau des Löwentors gestaltete sich schwierig, da die Teilstücke nicht nur mit Wandhaken gesichert, sondern auch an die Wand angegipst worden waren. Die vorhandenen Abplatzungen sind meist nicht mehr als Fragmente vorhanden, welche zurückgeklebt werden könnten. Beim Ablösen des Objekts von der Wand zerbrachen die dabei entstandenen Fragmente in zahlreiche Kleinstfragmente. Diese zu sichern, war daher nicht mehr möglich. Verwendete Materialien: Isolierung Paraloid B44 in Aceton Alabaster-Modellgips Gouachefarben Verfahren: Die vorhandenen Fehlstellen wurden in den Bruchkanten mit dem Acrylharz Paraloid B44 ca. 15 % in Aceton isoliert. Danach wurden diese mit Alabaster-Modellgips verfüllt und nach dem Aushärten mechanisch in die gewünschte Form gebracht. Die Retuschierung geschah mit Gouachefarben.
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Bibliographie
H. Blümner, Führer durch die archäologische Sammlung der Universität Zürich (Zürich 1914). Besonders: 11. H. Blümner (Hrsg.), Aus der Archäologischen Sammlung der Universität Zürich: 25 Bilder in Lichtdruck (Zürich 1916). Besonders: Taf. III. IV. C. Zindel, Verzeichnis der Abgüsse und Nachbildungen in der Archäologischen Sammlung der Universität Zürich (Zürich 1998). Besonders: 27.
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Vgl.
M. Barbanera, Museo dell'Arte Classica. Gipsoteca I, Cataloghi dei musei e gallerie d'Italia. Nuova serie 9 (Roma 1995). Besonders: 76–77 Nr. 57. C. Friederichs – P. Wolters, Königliche Museen zu Berlin. Die Gipsabgüsse antiker Bildwerke in historischer Folge erklärt. Bausteine zur Geschichte der griechisch-römischen Plastik (Berlin 1885). Besonders: 1 Nr. 1.
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Ausstellungen
Dauerausstellung, Archäologische Sammlung der Universität Zürich, Zürich, 24.05.2022 - 31.12.2024
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