Doppelherme, Hermes und Eros

Flavische bis hadrianische Zeit

Antikes Original

Standort
Ausgestellt Rämistrasse 73 (RAK), Zürich, Ausstellung EG, Museum 2
Inventarnummer
2142
Kulturkreis
Römisch
Objektgattung
Kleinplastik
Material
Stein, Marmor, weiss
Herstellungstechnik
Stein: Skulptiert
Masse
H mit Ergänzungen: / B: / T: 17,5 x 8,7 x 9,6 cm H bärtiger Mann: 12,0 cm H Jugendlicher: 10,2 cm

Beschreibung
Doppelherme mit Hermes und Eros. Hermes: Der Bärtige trägt eine flache Kopfbedeckung (Petasos), deren vorderer Rand stark bestossen ist, mit zwei kleinen, ebenfalls schlecht erhaltenen, seitlichen Erhebungen (Reste von Flügeln - unmittelbar oberhalb des Ansatzes lassen sich noch die Deckfedern erkennen). Darunter schaut über der Stirn eine Reihe eng gerollter Locken hervor, wobei diese nicht dicht aneinander anschliessen, sondern jeweils durch eine tief gebohrte Furche getrennt sind. Seitlich der Schläfen fällt das Haar, zu schwach artikulierten Zöpfen geflochten - nur durch beinahe waagrechte Einkerbungen gegliedert - nach unten und deckt beide Ohren zu. Als seine Verlängerung werden die Enden einer Binde geführt, die ursprünglich auf die Schulter fielen, wie auf der modernen Ergänzung korrekt wiedergeben ist. Der Oberlippenbart erscheint in schrägen, parallel zuneinander verlaufenden Strähnen, die sich an den Enden zu Buckellocken einrollen. Solche Locken bestimmen ebenfalls das Aussehen des restlichen Bartes, der in zwei Schichten aufgebaut ist. Unter der Lippe rollt sich das Haar in entgegengesetzte Richtungen ein und erscheint wie eine ornamentale Volute. Darunter und seitlich rahmen weitere Ringellocken das fleischige Gesicht mit weit auseinander sitzenden, schmalen Augen und einer breiter Nase ein. Die Brauen gehen fast fliessend in die leicht vorgewölbte Stirnpartie über. Eros: Das Erscheinungsbild des zweiten Kopfes ist durch fleischige, weiche Formen bestimmt. Das Gesicht ist pausbackig wundlich, mit flacher, breiter Nase, dicken Lippen, wobei die Mundwinkel stark gebohrt sind, und kleinem Kinn. Die Lider der mandelförmigen Augen sind deutlich angegeben, hingegen sind die Brauen fast unsichtbar. Dominant erscheint eine breite Binde mit stark betontem unterem und oberem Saum, welche das Haar tief auf der Stirn zusammenhält. Die Haarmasse zeigt sich darüber als voluminöse Kappe, gegliedert durch einen Scheitelzopf, von dem wellige Haarsträhnen zu den Seiten verlaufen. Analog zu den Erhebungen auf der Kappe des Gegenkopfes wölbt sich das Haar seitlich über der Binde zu zwei horizontal liegenden Locken. Darunter fallen undifferenzierte, schlecht erhaltene und teilweise tief gebohrte Haarsträhnen herab, welche die Ohren verdecken. In ihrer Verlängerung erscheinen die Endungen der Taenie. Nach: M. Palaczyk, Zwei kleinformatige Doppelhermen, ASUZ 33, 2007, 29–44 Taf. 5. Zur Kontextualisierung in der Literatur: M. Palaczyk, Zwei kleinformatige Doppelhermen, ASUZ 33, 2007, 29–44 Taf. 5.
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Erhaltungszustand
Hals, Schulterpartie, Nasenspitze an beiden Köpfen ergänzt. Oberfläche stark berieben (wahrscheinlich von Reinigung mit Säure). Ein Teil der herunterhängenden Binde auf einer Seite modern ergänzt.
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Bibliographie
O. Benndorf, Die Antiken von Zürich. Mittheilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Band 17 Heft 7 (Zürich 1872). Besonders: 127 Nr. 2. M. Palaczyk, Zwei kleinformatige Doppelhermen, ASUZ 33, 2007, 29–44. Besonders: 29–44 Taf. 5.
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Ausstellungen
Dauerausstellung, Archäologische Sammlung der Universität Zürich, Zürich, 24.05.2022
Dauerausstellung, Archäologische Sammlung der Universtät Zürich, Zürich (RAK-E-9), 10.07.2019 - 25.10.2020
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